Höhlenbrüter in Streuobstgebieten
Wie entwickelte sich der Bestand einiger ausgewählter Vogelarten und wie ist der aktuelle Stand?
Die Wichtigkeit von Streuobstwiesen wird von den unterschiedlichen staatlichen Gremien immer wieder betont. Oberflächlich betrachtet scheint sich dieser Lebensraum nicht zu verändern, dennoch sind die Ergebnisse mehr als besorgniserregend. Der Brutbestand von höhlenbrütenden Singvogelarten ist um 60 % zurückgegangen! In den kontrollierten 72 Nistkästen war nur etwa jede zweite Brut erfolgreich; viel zu wenig, um den Bestand erhalten zu können.
Die Beurteilung durch Fachleute zeigt auf, dass hierfür verschiedene Faktoren verantwortlich sind. Ausnahmslos alle untersuchten Vogelarten sind zur Jungenaufzucht auf Insekten und Raupen angewiesen. Und diese stehen nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung. Der Einsatz von Insektiziden, die intensive Bewirtschaftung des Grünlandes, die ersatzlose Beseitigung alter Hochstämme, das illegale Errichten von Kleinbauten und der hohe Freizeitdruck sind hierfür wichtige Ursachen. Die zahlreichen Holzstapel auf Wiesen sind Rückzugsräume von Mardern und Waschbären, die für viele Verluste von Gelegen verantwortlich sind. Diese Eingriffe werden durch verschiedene Rechtsverordnungen geregelt. Werden diese nicht eingehalten, schadet man dem Lebensraum Streuobstwiese massiv.
Es gibt jedoch auch Erfreuliches zu berichten. So wurden jährlich 6 erfolgreiche Bruten des Halsbandschnäppers festgestellt. Es ist erfreulich, dass sich im Untersuchungsgebiet eine stabile Nistkastenpopulation etabliert hat.
Im Herbst 2024 wurden in 5 Nisthilfen Bechsteinfledermäuse nachgewiesen, was erfreulich ist. Diese stark bedrohte Tierart, die eigentlich im Wald heimisch ist, hat hier ein überregional wichtiges Vorkommen!
Der große Verlierer ist der Feldsperling, mit lediglich 3 erfolgreichen Bruten. Dessen Brutbestand ist im Untersuchungszeitraum um 80 % zurückgegangen. Das Vorkommen droht zu erlöschen. Ähnliche Rückgänge gab es beim Gartenrotschwanz, von dem nur noch 1 Brutpaar anzutreffen war, Kleiber und Wendehals konnten nicht mehr festgestellt werden.
Will man die kontinuierliche Verarmung unserer Umwelt aufhalten, sind Sonntagsreden kein geeignetes Mittel? Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen in Kommunen, Landkreisen und Land Initiativen ergreifen und sich energisch und kontinuierlich für die Biodiversität einsetzen.
Nur noch sieben bis zehn Paar Feldlerchen brüten auf dem Kairdtfeld, mit abnehmender Tendenz. Ursachen sind vor allem die intensive Landwirtschaft, Pestizideinsatz, frei laufende Hunde und der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Das Rebhuhn, der Kiebitz und der Feldhamster, sowie fast alle Ackerwildkräuter sind schon weg.
Der NABU Neuffen Beuren wird mit der Landwirtschaft und der Jägerschaft auf dem Kairdtfeld Lösungen finden. Refugialflächen für die Artenvielfalt - NABU BW
Der NABU Neuffen Beuren wird auch Ackerflächen erwerben, wenn diese angeboten werden. Einfach mit dem NABU Kontakt aufnehmen.
Derzeit erscheint fast täglich der Grauspecht an der Futterstelle. Heute ein großer Schreckmoment. Der Sperber flog über das Gelände. Alle Vögel sofort hoch und ausgerechnet der Specht und ein Bluthänfling fliegen gegen eine Fensterscheibe. Beide bleiben benommen liegen. Der Grauspecht benötigt eine halbe Stunde, bis er sich Gott sei Dank wieder aufrichtet und davonfliegt. Zwei Stunden später war er wieder an der Futterstelle. Der Sperber saß 50 m weiter auf einem Baum. Dort wird er von einer Elster, die auch gerne an der Futterstelle auftaucht, schließlich vertrieben.
B.E.
Am Samstag, dem 25. Januar, haben 10 NABU-Helfer bei warmem Januarwetter die Flächen für die Raupenpflanze des Widderchens gepflegt.
Der NABU sagt Dankeschön bei allen Helfern, die am Samstagvormittag dafür Zeit hatten.
Der NABU-Ortsverband hatte zur gemeinsamen Vogelzählung eingeladen. An diesem Sonntagvormittag konnten verschiedene Vogelarten dokumentiert werden, auch für warme Getränke wurde gesorgt, herzlichen Dank an alle Helfer.
Gelbbauchunken benötigen neue, frische, temporäre Gewässer.
Die Wechselkröte benötigt als Lebensraum trockenwarme Gebiete mit lockeren Böden. Das Vorhandensein offener, vegetationsarmer bis freier Flächen mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten als Landlebensraum, sowie weitgehend vegetationsarme Gewässer sind die Voraussetzung für die Existenz der Wechselkröte.
Die Firma Fees wurde beauftragt, diese Lebensräume in der Steinbruchsohle des Naturschutzgebietes Hörnle zu schaffen und die Wasserstände durch Sicherung des Dammes im Schutzgebiet zu stabilisieren.
Der NABU Neuffen Beuren sagt Danke an die Naturschutzbehörden und der Firma Fees, dass diese Maßnahmen durchgeführt werden konnten.
Dieses Jahr wurde mit dem Hausrotschwanz ein Vogel gewählt, den die meisten von uns recht gut kennen, weil er sich ja um unsere Häuser ständig zeigt. Er kommt recht zeitig im Frühjahr zu uns, markiert derzeit immer noch sein Revier, bevor er dann Ende Oktober nach Nordafrika oder in den Nahen Osten zieht. Ursprünglich war er ein Bewohner des steinigen Berglandes, hat aber unsere Gebäude und Gärten erobert. Er ist nicht gefährdet, obwohl durch Haussanierungen Nischen und kleine Öffnungen verloren gehen können.
Die Männchen sind grauschwarz gefärbt. Der lange Schwanz hat eine rostrote Färbung. Eigentlich kann man ihn nicht mit dem ähnlichen Gartenrotschwanz, dessen Brust rot ist, verwechseln. Die unscheinbaren Weibchen der beiden Arten sind sich allerdings sehr ähnlich.
Hausrotschwänze wirken eher scheu und etwas nervös. Sie flitzen ständig innerhalb ihres Reviers herum. Charakteristisch sind auch das Schwanzzittern und häufiges Knicksen mit den Beinen. Von Hausdächern aus kann man sie beim Singen beobachten und das schon sehr früh am Morgen.
In unseren Gärten finden sie leicht ihre Nahrung: Insekten, deren Larven, sowie Spinnen und Beeren. Einmal konnte ich einen heftigen Streit um einen Engerling zwischen dem Haus- und Gartenrotschwanz beobachten. Mein Bild eignet sich auch nochmals dazu, um die beiden Arten zu unterscheiden.
Benni Etspüler
Beobachtungen am 15. September.
Wegen Nachbarschaftsproblemen und aufwendiger Pflege hat der NABU das Pflegekonzept neu überdacht.
Die 170 Meter Hecke wurde auf ca. 50 Meter reduziert und die freien Flächen sind jetzt Brachflächen.
Die Entwicklung dieses NABU-Biotops entwickelt sich.
Bei einem Spaziergang mit dem Fernglas über das Kairdtfeld lässt sich jetzt einiges beobachten.
Danke an Benni für die schönen Bilder.
Zum ersten Mal konnte in Neuffen Zaunammern an drei verschiedenen Stellen am Rande der Weinberge, wo auch Sträucher und dichte Büsche sind, nachgewiesen werden. Solch hügeliges Gelände mit offener Landschaft davor und vielen sonnigen warmen Flecken, das liebt die Zaunammer. Sicher positiv ist auch, dass ein Teil der Weinberge mit weniger Pestiziden bewirtschaftet wird und das angrenzende Naturschutzgebiet ein optimaler Nahrungslebensraum für die Zaunammer ist. In Deutschland gibt es nur ca. 600 Brutpaare, vorwiegend im Pfälzer Wald und am Oberrhein (Kaiserstuhl). Dort, wo großflächig Flurbereinigung betrieben wird und intensive Landwirtschaft, nimmt sie aber seit Jahren ab. Die Beobachtung, dass sie sich in Neuffener Weinbergen und angrenzenden Schutzgebieten offensichtlich wohlfühlt, ist daher sehr erfreulich, wenn auch die Klimaveränderung da eine gewisse Rolle mitspielt. Es besteht jedoch die Hoffnung, dass die Zaunammer bei uns heimisch, also Brutvogel wird. Die Zaunammer, die sich von Insekten, Spinnen und Samen ernährt, ist ein Jahresvogel, der nur in strengen Wintern etwas ausweicht.
Lebensraum:
Die Schleiereule wählt ihre Brutplätze innerhalb menschlicher Siedlungen. Bei ihrer Wahl eines geeigneten Brutquartiers sind Schleiereulen anspruchsvoll und bevorzugen exponierte Gebäude, wie Kirchtürme, Scheunen und Ruinen. Im Umkreis ihrer Brutplätze jagen Schleiereulen auf offenem Gelände, wie beispielsweise auf Streuobstwiesen, entlang von Feld- und Wegrainen sowie Hecken. Ihre Hauptnahrung sind Feld-_ und Spitzmäuse.
Der Winter 2010 und 2011 war so kalt, dass die Schleiereulenpopulation in Neuffen und Beuren zusammengebrochen ist.
Jetzt werden wieder im Umkreis Schleiereulen gemeldet. Aus diesem Grund hat der NABU im Freilichtmuseum Beuren und in einem Schuppen der Stadt Neuffen neue Brutmöglichkeiten für Schleiereulen geschaffen.
Das NSG Steinbruch Hörnle in Neuffen ist von herausragender Bedeutung und eines der größten geschlossenen Nahrungslebensräume der Gelbbauchunke in Baden-Württemberg, sowie seltener Vogelarten (z.B. des Berglaubsänger).
Wilfried Schmid und der NABU Neuffen Beuren freuten sich, der Neuffener SPD und MdB Nils Schmid die Besonderheiten dieses Natur-Hotspots zu zeigen.
Claus Gneiting und Rolf Frey, vom NABU Neuffen Beuren, haben weitere Nisthilfen unter den Brücken der Steinach angebracht, um die Brutmöglichkeiten für diesen heimischen Singvogel zu erhöhen.
Niedrigwasser, Hochwasser, Wasserverschmutzungen, Müll, Eingriffe in Fließgewässer sowie fehlende Brutmöglichkeiten gefährden den Lebensraum der Wasseramsel.
Den größten Teil des Jahres hält sich die Wasseramsel in ihrem Brutrevier auf und beginnt schon Mitte Februar mit dem Nestbau.
Ihre Nahrung sind Köcherfliegenlarven, Steinfliegen etc., die sie in der Steinach und im Beurenbach findet.
Nisthilfen unter Brücken bieten Schutz vor Ratten, Mardern und anderen Feinden, sind aber auch Schutz vor immer häufigerem starkem Hochwasser.
Stabile Wasserverhältnisse, sauberes Wasser und sichere Brutmöglichkeiten sind die Voraussetzungen für eine gesunde Wasseramselpopulation an Steinach und Beurenbach.
Wer Interesse am Artenschutz hat und den NABU dabei unterstützen möchte, einfach Kontakt mit dem NABU aufnehmen
Seit 2018 Streuobstwiesenbörse, gegründet mit dem NABU Neuffen - Beuren.
Vor 10 Jahren wurde die Streuobstwiesenbörse von der Firma Domberg in Zusammenarbeit mit dem NABU Neuffen Beuren freigeschaltete.
Das Projekt hat sich entwickelt und ist auch regional für Neuffen und Beuren ausgelegt.
www.neuffener.streuobstwiesen-boerse.de